Ein multimediales Klang- und Sinneserlebnis: Das Konzertprojekt „Was ist ein Mensch?“ im Kleinen Michel

Am Donnerstagabend, den 3. April 2025, wurde der Kleine Michel zu einem Ort des intensiven musikalischen Erlebens. Freunde, Familie und Interessierte versammelten sich, um dem Sophie-Barat-Chor und einer Vielzahl junger Solisten zu lauschen, die sich mit der tiefgründigen Frage „Was ist ein Mensch?“ auseinandersetzten. Das Projekt bot eine faszinierende Mischung aus Musik, Visualisierung und intensiven Fragen, die das Publikum auf einer Reise durch das Menschsein begleitete.

Eingerahmt von der Hiob-Kantate und weiteren Werken von Fanny Hensel führte das Konzertprogramm die Zuhörer durch verschiedene Musikepochen und -stile. So bestand das Programm aus klassischen Stücken, wie der Vertonung des Psalm 42 „Wie der Hirsch schreit“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, Werken von John Rutter sowie moderner Musik von z.B. John Myrin und Matt Redman.

Besonders eindrucksvoll wirkte auf das Publikum die multimediale Gestaltung des Konzertes. Denn das Konzert war nicht nur musikalisch vielgestaltig, sondern zusätzlich auch mit Bildmotiven von Michelangelos Fresken aus der Sixtinischen Kapelle und – aus dem Off eingespielten - Fragen unterstützt, die einige Schülerinnen entwickelt hatten. So ließ uns auch eine Zuhörerin nach dem Konzert wissen, dass vor allem diese Mehrdimensionalität und das Zusammenspiel von Sehen und Hören zentral für das intensive Erlebnis waren. Eine weitere Resonanz aus dem Publikum war: „Was für ein berührendes Musik-, Licht-, Bild- und Raumerlebnis. Zum Heulen schön!“

Das Highlight des Abends war dabei die Hiob-Kantate von Fanny Hensel, welche durch vielfache Wiederholung zusammen mit den Fragen des Kreativteams als thematische Stütze diente. Ein Zuhörer sagte dazu: „Durch die Verbindung von Musik und Text wurde man immer wieder zur Fragestellung zurückgeholt. Das war sehr spannend.“

Aber um dieses Niveau des Projektes „Was ist ein Mensch?“ zu erreichen, das solche positiven Resonanzen hervorruft, musste viel Zeit und Energie in die Erarbeitung investiert werden. Zahlreiche Proben seit Beginn des Schuljahres und ein ganzes Probenwochenende haben uns auf das Konzert vorbereitet. Dabei lief nicht von Anfang an alles glatt. Auch Chorleiterin Veronika Pünder meint dazu: „In den Herbstferien 2024 bereitete mir das Konzert Kopfschmerzen. Was sollte „es“ werden? Seit der Antike ist bekannt, dass Kopfgeburten weh tun, so die Geburt der Athene aus dem Kopf von Zeus. Aber beruhigend war meine Erfahrung seit Jahren: mich mit Schülerinnen und Schülern auf einen kreativen Weg machen … und es entsteht etwas, was niemand ahnt. Diesmal ein ‚wunderbares, multimediales Klang- und Sinnesereignis‘. Sowieso einzigartig, weil die Aura eines Live-Konzertes nicht reproduzierbar ist. AURA PLUS. ;-))“

Und mit diesem besonderen Ergebnis hat vermutlich niemand gerechnet. Ein Zusammenkommen unterschiedlicher Musikstile von der fast barockartigen Hiob-Kantate bis zum Gospel oder der elektronisch begleiteten Forest Fusion, wo für jeden Musikgeschmack etwas dabei ist: Eine visuelle und auditive Suche nach Antworten auf grundlegende Fragen des Menschseins. Vor allem aber ein Zusammenkommen von unterschiedlichen Persönlichkeiten im Chor, bei den Solistinnen und Solisten sowie im Orchester, welches zur musikalischen Unterstützung aus Schülern, Freunden und Bekannten zusammengekommen ist. All diese Persönlichkeiten arbeiteten auf ein gemeinsames Ziel hin, spiegeln dennoch in ihrer Individualität die Vielfalt des Menschseins wider.

Auch für den Chor war das Projekt ein interessantes und schönes Gefühl. Ein komplettes Konzert, selbst gestaltet. Die Stimmung in der Kirche war sehr angenehm und sorgte dafür, dass das Singen viel Spaß bereitete. Für die meisten Schüler*innen stellte das Setting eine neue Erfahrung dar. Vor allem dadurch, dass der Chor seine Stücke in unterschiedlichen Aufstellungen präsentiert hat, konnten verschiedene Stimmungen erzeugt werden. Die klassische Aufstellung im Altarraum ermöglichte durch das engere Stehen ein Gefühl der Zusammenarbeit, auch zwischen den unterschiedlichen Stimmen, während die Aufstellung für das Stück „Forest Fusion“ um das Publikum herum eine Nähe zum Publikum entstehen ließ, geradezu raumgreifend war.

Insgesamt war der Eindruck, zusammen durch harte Arbeit etwas so Gelungenes erreicht zu haben, ein sehr tolles Gefühl, wie man durch spätere Gespräche erkennen konnte.
Nach dem Konzert schienen alle, die zur Gestaltung des Konzertes beigetragen haben, die Zuhörer und auch Frau Pünder glücklich und erleichtert über das Gelingen des Abends.

Das Konzert war ein voller Erfolg – nicht nur wegen der eindrucksvollen Darbietungen und der gelungenen Verschmelzung von Musik und Visualisierung, sondern auch durch die spürbare Begeisterung und das Engagement aller Beteiligten. Die harte Arbeit, die in das Projekt investiert wurde, hat sich mehr als ausgezahlt und eine einzigartige, unvergessliche Erfahrung für alle geschaffen. Der Abend war ein Beispiel dafür, wie kreative Zusammenarbeit und die Suche nach Antworten auf grundlegende Fragen des Lebens zu einem außergewöhnlichen Erlebnis führen können.

Susanna Schulze, 4. Semester

  • IMG_0275.jpg
  • IMG_0301.jpg
  • IMG_0202.jpg
  • IMG_0123.jpg
  • IMG_0316.jpg
  • IMG_0151.jpg
  • IMG_0188.jpg
  • IMG_0398.jpg
  • IMG_0159.jpg
  • IMG_0377.jpg
  • IMG_0216.jpg
  • IMG_0255.jpg
  • IMG_0217.jpg
  • IMG_0211.jpg
  • IMG_0305.jpg
  • IMG_0579.jpg
  • IMG_0368.jpg
  • IMG_0147.jpg
  • IMG_4564.jpg
  • IMG_0371.jpg
  • IMG_0415.jpg
  • IMG_0250.jpg
  • IMG_0525.jpg
  • IMG_0474.jpg
  • IMG_0362.jpg
  • IMG_0425.jpg
  • IMG_0295.jpg
  • IMG_0314.jpg
  • IMG_0140.jpg
  • IMG_0458.jpg
  • IMG_0257.jpg
  • IMG_0238.jpg
  • IMG_0545.jpg
  • IMG_0136.jpg
  • IMG_0348.jpg
  • IMG_7659.jpg
  • IMG_0291.jpg
  • IMG_4570.jpg
  • IMG_0354.jpg
  • IMG_0439.jpg